Ausgabe: spw 204
Soziales Wachstum – Linke Perspektiven in der Wachtumsdebatte
Einleitung zum Heftschwerpunkt
„Deutschland geht es wirtschaftlich gut“ – diese Aussage haben im Dezember 2012 63 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland geteilt, im Dezember 2013 ist diese Zahl auf 75 Prozent gewachsen und ist seitdem stabil auf diesem Niveau. Im September 2014 bestätigen diese Aussage 73 Prozent, auch wenn sich angesichts globaler Krisen die Stimmung eintrübt. Gleichzeitig hat sich das klassisch im Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessene Wachstum von 3,6 Prozent Zuwachs im Jahre 2011 auf 0,1 Prozent in 2013 verlangsamt, um in 2014 wieder leicht anzusteigen. Stabil seit 2011 ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt, seitdem hat die Arbeitslosenquote in Deutschland die 8 Prozent nicht mehr überschritten und liegt derzeit im Herbst 2014 bei 6,5 Prozent.Einen direkten Zusammenhang zwischen Stimmung und Wachstum kann man anhand dieser Daten kaum feststellen. Wichtiger für die Stimmung scheint die Arbeitsmarktsituation zu sein, was aus Sicht von Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen sehr gut nachvollziehbar ist.
Artikel
Inhalt Heft 204
Keine Entwarnung bei CETA und TTIP
Mit diesen klaren Worten hat der SPD-Parteikonvent am 20. September in die Debatte zum transatlantischen Freihandelsabkommen mit den USA, „Transtatlantic Trade Investment Partnership, TTIP“, und mit Kanada, „Comprehensive and Economic Trade Agreement, CETA“ eingegriffen. Endgültig gewonnen ist damit aber noch nichts. mehr
Wirtschaftskompetenz braucht Verteilungskompetenz
Denn: Deutschland lebt von seiner Substanz. Es werden jährlich knapp 80 Milliarden Euro zu wenig investiert – und das hat ganz konkrete Folgen. So lag das Nettovermögen des Staates im Jahr 1999 noch bei rund 500 Milliarden Euro und ist heute praktisch auf Null gesunken.
mehr
Debatte: Waffenlieferungen in den Irak – Ein humanitärer Einzelfall?
Debatte: Waffenlieferungen in den Irak – Ein humanitärer Einzelfall?
mehr
Neues Wachstum für Europa
Interview: Care-Economy: Die unsichtbare Seite der Ökonomie sichtbar machen
C. Sch.: Reproduktion ist für Wohlstand eine ganz zentrale Grundlage. Denn ohne Reproduktion kann Wohlstand gar nicht entstehen. Feministinnen verwenden an Stelle von Wohlstand auch oft den Begriff des „guten Lebens“, um ein umfassenderes Konzept zu transportieren.
mehr
Wohlstand – wie anders?
Politik begründet sich – vor allem in Krisenzeiten – unter anderem damit, den Menschen in einer Gesellschaft lebbare Verhältnisse und ihren Wohlstand zu sichern, sie gegen Gefahren und plötzliche Krisen abzusichern, ein gewisses Maß an Gerechtigkeit zu sichern. Doch wie dies geschehen soll, das ist in den letzten Jahren durchaus umstritten. Die herrschende Politik, gerade in Deutschland und Österreich, lautet: „Weiter wie bisher.“ Die Anpassungsleistungen sind andernorts zu erbringen, nämlich von den sich in einer tiefen Krise befindenden Ländern, insbesondere in Südeuropa. Es wird intensiv Politik gemacht – um Schlimmeres für die bislang weniger von der Krise betroffenen Länder und vor allem für die Vermögensbesitzer zu verhindern.
mehr
Wachstum und Globalisierung
Politik für sozial-ökologische Unternehmen – nicht für globale Konzerne
Rot-grüner Regierungswechsel in Schweden
Befreiter Jubel mochte bei der Partei SAP beim Wahlabend am 14. September 2014 jedoch nicht aufkommen. Seit 2006 hatte sie auf den Oppositionsbänken gesessen. Für eine Partei, die das Land in 70 der letzten 100 Jahre regiert hat, war die Bestätigung der bürgerlichen Regierung 2010 ein schwerer Schlag gewesen. Die SAP hatte sich im Zuge der letzten Jahre inhaltlich und personell reformiert, um mit dem Slogan der Zukunftspartei unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen an die Erfolge der Partei in der Vergangenheit anzuknüpfen und die Diskurshoheit über das nordische Modell, die Richtung der gesellschaftlichen Entwicklung zurückzugewinnen. mehr