Ausgabe: spw 169

Im Fokus: Zeit für einen neuen New Deal!

Einleitung zum Heftschwerpunkt

Einleitung zum Heftschwerpunkt 

von Kai Burmeister und Stefan Stache

Zu Beginn des neuen Jahres befinden wir uns in Mitten der größten Krise kapitalistischen Wirtschaftens seit den Zeiten der Großen Depression. Der Internationale Währungsfonds (IWF) mag lange Zeit für seine wirtschaftspolitische Ausrichtung gescholten worden sein, um so bemerkenswerter sind die jüngsten Prognosen der Washingtoner Behörde: Um über zwei Prozent soll die Wirtschaftsleistung in den entwickelten Ländern zurück gehen und ohne ein entschiedenes und koordiniertes Handeln der Regierungen drohe vielen dieser Ländern der Absturz in eine Deflation. Das sind nötige und klare Worte, die angesichts des Szenarios gebraucht werden, die aber bislang eher Mangelware sind. 

 

Der richtige Ort für klare Worte wäre ein wirkliches Weltwirtschaftsforum, aber von den Schweizer Bergen ging Ende Januar kein entsprechendes Signal aus. Es ist zwar mittlerweile eine gute Tradition für die Eliten aus Unternehmen, Politik und Wissenschaft geworden, zum jährlichen Stelldichein beim World Economic Forum zusammen zu kommen, aber zur Bewertung und Auflösung der augenblicklichen Krise hat das Forum in Davos nichts beizutragen gehabt. Dieses Treffen steht allerdings stellvertretend für die existierenden Erklärungsmuster der wirtschaftlichen und politischen Eliten: Ein Teil der TeilnehmerInnen geißelt mittlerweile routiniert die unakzeptable Gier einiger weniger, während der andere Teil argumentativ umgeschwungen ist und sich jetzt ganz pragmatisch für staatliche Interventionen ausspricht.
 

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, brauchte es eine lange Zeit. Noch im Sommer wollte insbesondere die deutsche Regierung nichts von konjunkturstützenden Maßnahmen wissen und setzte auf eine Strategie des Abwartens. Mittlerweile haben
Christ- und SozialdemokratInnen, nach einem ersten zaghaften Versuch vom November 2008, tatsächlich ein Konjunkturprogramm verabschiedet. In diesem Zusammenhang ist die Kritik des „too little and too late“ sicher berechtigt, aber ohne Zweifel ist in Berlin mittlerweile verstanden worden, dass Abwarten nicht mehr reicht. Diese Maßnahmen und die Unterstützung von Banken markieren eine vorläufige Wende in der Wirtschaftspolitik, die vor der Krise vehement von der Bundesregierung abgelehnt wurde. Ob diese Stützungsversuche ausreichen werden, steht jedoch
angesichts der Deflationsgefahr auf einem anderen Blatt. 

Artikel

Inhaltsverzeichnis der spw 169

Einleitung der spw 169

von Kai Burmeister, Stefan Stache

Zu Beginn des neuen Jahres befinden wir uns in Mitten der größten Krise kapitalistischen Wirtschaftens seit den Zeiten der Großen Depression. Der Internationale Währungsfonds (IWF) mag lange Zeit für seine wirtschaftspolitische Ausrichtung gescholten worden sein, um so bemerkenswerter sind die jüngsten Prognosen der Washingtoner Behörde: Um über zwei Prozent soll die Wirtschaftsleistung in den entwickelten Ländern zurück gehen und ohne ein entschiedenes und koordiniertes Handeln der Regierungen drohe vielen dieser Ländern der Absturz in eine Deflation. Das sind nötige und klare Worte, die angesichts des Szenarios gebraucht werden, die aber bislang eher Mangelware sind.   mehr

Finanzmarktkrise und globale Rezession - Konjunkturpakete sind nicht genug!

von Eckhard Hein, Achim Truger

Die entwickelten Industrieländer befinden sich in der schwersten ökonomischen Krise seit der Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1929 ff. Beginnend mit dem Zusammenbruch des Marktes für zweitklassige Immobilienkredite in den USA im Sommer 2007 und verschärft durch den Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 handelt es sich zum einen um eine Finanzkrise, die auf der Grundlage weitgehend unregulierter internationaler Finanzmärkte mittlerweile den gesamten Globus erfasst hat. Zum anderen geht diese Finanzkrise mit einem weltweiten Konjunkturabschwung einher, der in den USA schon vor dem Sommer 2007 einsetzte. Finanzkrise und konjunktureller Einbruch verstärken und vertiefen sich nun wechselseitig, und die Gefahren einer weltweiten deflationären Spirale sind wohl kaum mehr von der Hand zu weisen.   mehr

New Deal, neues Bretton Woods und was dann?

von Michael Krätke

In erstaunlich kurzer Zeit hat die Bekehrung stattgefunden: Aus bekennenden Neoliberalen sind unsere Eliten, gleichsam im Eilverfahren, umgeschwenkt und haben sich mit dem Gedanken an massive Staatsinterventionen in die Wirtschaft, in den heiligen Markt, angefreundet. Verstaatlichung, sogar Enteignungen, sind wieder im Gespräch und nicht länger als linkes Teufelszeug verdammt. Nun sieht auch unser aller Grundgesetz, so wie die meisten Verfassungen, die Enteignung in bestimmten Notfällen vor, unter dem Vorbehalt einer angemessenen Entschädigung. Verstaatlichungen werden im Moment in so gut wie allen kapitalistischen Industrieländern betrieben, nicht um den öffentlichen Sektor zu erweitern, nicht um die verrückte Privatisierungspolitik der letzten Jahre zu korrigieren, sondern einzig und allein, um marode Banken und sonstige Finanzunternehmen vor dem Untergang zu retten. Konjunkturprogramme, noch vor wenigen Monaten und Wochen als bestenfalls wirkungslos, schlimmstenfalls inflationstreibend verpönt, werden jetzt in rasender Eile, eines nach dem anderen aufgelegt. Die Regierungen wie die Parlamente überschlagen sich mit immer neuen Rettungsplänen, um die drohnede Katastrophe abzuwenden. mehr

Welche Wirtschaftspolitik nach der Finanzkrise? Zur Aktualität der Kernausagen von John Maynard Keynes

von Kai Burmeister, Till van Treeck

Die wirtschaftspolitische Debatte zu Beginn des Jahres 2009 ist bestimmt von den Erschütterungen auf den internationalen Finanzmärkten und den bereits spürbaren negativen Konsequenzen für die Realwirtschaft. Deutlich wird: Die Finanz- und Wirtschaftskrise legt einen Handlungsbedarf offen, der weit über die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung im internationalen Finanzsystem hinausgeht. Viele BeobachterInnen sprechen von der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Großen Crash von 1929. mehr

Der Neoliberalismus verschwindet nicht von selbst

von Lucas Zeise

Wir haben es aktuell nicht nur mit einer der immer wiederkehrenden zyklischen Krisen zu tun, sondern mit einer systemischen Krise des Kapitalismus. Da bisher keine (oder außerhalb Lateinamerikas keine) relevanten gesellschaftlichen Kräfte den Kapitalismus in Frage stellen, dürfte diese Krise nicht den Kapitalismus selbst, sondern nur sein bis zum Ausbruch der Krise praktiziertes Wachstums- oder Akkumulationsmodell beenden. So wie bisher kann dieses Modell, das wir uns angewöhnt haben, Neoliberalismus zu nennen, nicht mehr weitergeführt werden. mehr

"Bad Bank" oder Staatsbeteiligung an Banken?

von Arne Heise

Kreditinstitute sind die Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung. Über ihre Kreditvergabe versorgen sie nicht nur die Realwirtschaft mit Geld, dem unverzichtbaren Tauschmittel, sondern sie „spekulieren“ auf den künftigen wirtschaftlichen Erfolg ihrer KreditnehmerInnen und ermöglichen so Wirtschaftswachstum. Stockt die Kreditvergabe, dann geraten auch Investitionen, Produktion, Einkommensentstehung und Beschäftigung in Bedrängnis. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist als ebensolche Finanzkrise geboren worden, als Banker es mit der Spekulation übertrieben und vor allem die notwendige Sorgfalt bei der Risikoeinschätzung ihrer Kredite vermissen ließen. Da einerseits die Entlohnung der Banker zu einem nicht geringen Teil vom Kreditvolumen abhängig war und es andererseits die Verbriefung von Krediten – also der Weiterverkauf von Kredittiteln – ermöglichte, dubiose Kredite ohne klare Risikoangabe weiterzugeben, entstand ein systematischer Anreiz, jene Kredite zu kreieren, die heute als „Schrott- oder Ramschpapiere“ bezeichnet werden und viele Banken, gerade auch in Deutschland, in Bedrängnis bringen.
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Pro und Contra: Konjunkturpaket der Bundesregierung - ökologisch nachhaltig?

von Matthias Machnig, Hubert Weiger

Hamas und Fatah vor einen Wagen spannen

von Sylke Tempel

spw: Beide Konfliktparteien im Gazastreifen reklamieren die Legitimität der Auseinandersetzung für sich. Lassen sich die Fragen nach Schuld und Verhältnismäßigkeit im Gaza-Krieg klar beantworten?

„Sylke Tempel: „Schuld“ und Verhältnismäßigkeit“ sind keine Kategorien, die weiter führen. „Ursache“ und „Wirkung“ sind tauglicher. Ursache des Krieges war das fortgeführte Bombardement durch die Hamas. Und die Wirkung? Wird immer am Erfolg gemessen, der zuweilen nicht einfach zu definieren ist: Israel hat der Hamas logistisch wie strukturell großen Schaden zugefügt. Dennoch bleibt sie eine Macht, die nicht einfach verschwindet, mit der man aber auch bei allem Wohlwollen nicht gut reden kann, solange sie selbst den Dialog verweigert. Hamas erklärt einen „Sieg“, da sie schließlich überlebt und Israel die Stirn geboten hat. Aber viele PalästinenserInnen im Gaza sind zutiefst unzufrieden mit dem stalinistischen Regime der Islamisten. Sollte Hamas zu einer konstruktiveren Rolle finden, könnte der Gazakrieg als Wende gelten. Wäre dies nicht der Fall, wird er als weiteres sinnloses Blutvergießen in die Geschichte des Nahen Ostens eingehen.

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Einseitige Solidarität hilft keiner Seite

von Niels Annen

Es ist dies nicht der Ort und nicht die Zeit, angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und Palästina die Schuldfrage zu stellen. Und wie könnten in einem Konflikt, der die Region seit über 60 Jahren prägt, noch Ursache und Wirkung bestimmt werden? Verantwortung trifft auch die internationale Gemeinschaft: Durch das von US-Präsident Bush geschaffene politische Vakuum wurden Jahre vergeudet und radikale Kräfte weiter gestärkt. Dabei liegt die Lösung seit langem auf der Hand. Denn nur eine Rückkehr zu glaubwürdigen Verhandlungen über die Grenzen Israels und des palästinensischen Staates, über Jerusalem, die Siedlungen und die Flüchtlinge wird die Hamas und den iranischen Einfluss schwächen. Dazu bedarf es des dezidierten politischen Willens der USA, auf deren Präsidenten Barack Obama nun große Erwartungen gerichtet sind. mehr

Kurzum

von Horst Peter

Ein Begriff, der nicht auf gesellschaftliche Bedürfnisse trifft, ist reif für den kommunikativen Schrottplatz. Der Begriff „Hessen vorn!“ hat als sozialdemokratisches Erkennungsmerkmal die Zeiten überdauert. Georg August Zinn hat mit der „sozialen Aufrüstung des Dorfes“ das gesellschaftliche Bedürfnis nach der Integration von zigtausenden im ländlichen Raum angesiedelten Flüchtlingen und in ihrer Existenz bedrohten  Kleinbauern in den beginnenden wirtschaftlichen Aufschwung getroffen. Ludwig von Friedeburg traf mit seiner an Bildungsgerechtigkeit orientierten Schulreform das Streben vieler Jugendlicher einfacher Herkunft nach gesellschaftlichem Aufstieg durch Bildung. Holger Börner erkannte mit seinem rot-grünen Regierungsmodell neben der machtpolitischen Chance die Notwendigkeit der Versöhnung mit der ökologischen Protestgeneration. Und Andrea Ypsilanti war mit dem ökologisch und sozial definierten „Weg Hessens in die soziale Moderne“ angesichts des Klimawandels auf der Höhe der Zeit. All diese Projekte sind im Begriff „Hessen vorn!“ verankert und waren über Wahltermine hinaus gesellschaftlich wirksam.

Kurzum: Gesellschaftliche Programme für neue Politik suchen sich ihre Begriffe, die durch glaubwürdige Personen verkörpert werden, auf die Dauer selbst auch gegen Verhinderungskampagnen, wie Willy Brandt bisher am einprägsamsten gezeigt hat.  

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Linkswende 09

von Franziska Drohsel

Was heißt heute linke Politik – nach einer jahrelangen Hegemonie des Neoliberalismus, wachsender sozialer Ungleichheit und einer Krise der Weltwirtschaft? Für eine Organisation wie die Jusos ist diese Frage zentral und nach unserer Diskussion um die 63 Thesen, unserem Buch „Was ist heute links?“ und dem Kongress Linkswende 09 Anfang Februar in Berlin können wir sagen: An vielen Stellen konnten wir uns auf gemeinsame Einschätzungen, Positionen und Strategien verständigen. An anderen Stellen konnten wir unsere Fragen an linkes Handeln präzisieren und wissen jetzt, woran wir weiterdiskutieren wollen. mehr

Für einen Neuen Generationenvertrag!

von Axel Gerntke

I. Eine Initiative zur grundlegenden Erneuerung der Alterssicherung ist notwendig

Das deutsche System der Alterssicherung befindet sich in einer tiefen Krise. Es steht vor Problemen, die es mit seiner heutigen Struktur nicht bewältigen kann. Die nicht nur in Deutschland betriebene Politik der (Teil-)Privatisierung der Alterssicherung und damit verbunden, die Ansammlung gigantischer Kapitalmengen in international agierenden Fonds hat die aktuelle Finanzmarktkrise befördert. Zugleich führen die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten zu steigenden Unsicherheiten bei den kapitalgedeckten Alterssicherungssystemen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Hinzu kommen veränderte Erwerbsbiographien, Probleme auf dem Arbeitsmarkt (strukturelle Arbeitslosigkeit und Ausbreitung des Niedriglohnsektors) und die langfristig wirkenden Verschiebungen im Altersaufbau der Gesellschaft. Diese Veränderungen stellen große Herausforderungen dar. Bislang zielte die Politik auf drastische Leistungskürzungen und eine (Teil-)Privatisierung, die auf einen Systemwechsel hinaus läuft:

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Finanzmarktkrise und globale Rezession – Konjunkturpakete sind nicht genug!

von Eckhard Hein, Achim Truger

1. Einleitung
Die entwickelten Industrieländer befinden sich in der schwersten ökonomischen Krise seit der Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1929 ff. Beginnend mit dem Zusammenbruch des Marktes für zweitklassige Immobilienkredite in den USA im Sommer 2007 und verschärft durch den Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 handelt es sich zum einen um eine Finanzkrise, die auf der Grundlage weitgehend unregulierter internationaler Finanzmärkte mittlerweile den gesamten Globus erfasst hat. Zum anderen geht diese Finanzkrise mit einem weltweiten Konjunkturabschwung einher, der in den USA schon vor dem Sommer 2007 einsetzte. Finanzkrise und konjunktureller Einbruch verstärken und vertiefen sich nun wechselseitig, und die Gefahren einer weltweiten deflationären Spirale sind wohl kaum mehr von der Hand zu weisen. mehr

Leiharbeitsbranche – weitere Reformen sind nötig

von Gabriele Hiller-Ohm, Björn Lüttmann

„Zeitarbeit“ oder „Leiharbeit“? Schon die Begrifflichkeit unterscheidet in der Debatte oft KritikerInnen und UnterstützerInnen von mehr Leiharbeit in Deutschland. Während die Branche selbst den sprunghaften Anstieg der „Zeitarbeit“ feiert und sie als „Sprungbrett für zuvor Arbeitslose“ ansieht, sehen insbesondere die GewerkschafterInnen der IG Metall in der „Leiharbeit“ eine Bedrohung für die fest angestellt Beschäftigten.   mehr

Zum Streit um die Rehabilitierung der „Kriegsverräter“

von Helmut Kramer

Seit Oktober 2006 schmort im Bundestag ein Antrag, der eigentlich nicht zu den „schweren Brocken“ gehört. Worum es geht, ist nichts Anderes, als die Bereinigung von schrecklichem NS-Unrecht. Nach jahrelangem Widerstreben konnte sich die rot-grüne Koalition im Jahre 2002 zwar endlich dazu durchringen, auch alle Deserteure und „Wehrkraftzersetzer“ der Wehrmacht pauschal zu rehabilitieren, die „Kriegsverräter“ klammerte man aber weiterhin bewusst aus. Die Sachverhalte, auf die die Wehrmachtsgerichte die Verurteilung wegen „Kriegsverrat“ (§ 47 Militärstrafgesetzbuch) stützten, waren durchweg nichts anderes, als widerständiges und humanitäres Verhalten. mehr

Rezension: Aufschwung für Deutschland

von Achim Truger

Die Lage ist sehr ernst. Das gesamte Finanzsystem war vom Kollaps bedroht, und die globale Rezession wird die Bundesrepublik dieses Jahr in nicht gekannter Härte treffen. Entsprechend groß sind die Unsicherheit und der Bedarf an Orientierungswissen. Wie konnte es zu der Krise kommen? Wie kann man sie kurzfristig bekämpfen? Wie kann man ähnlichen Krisen in Zukunft vorbeugen? Das Buch, das auf diese Fragen eine überzeugende Antwort hat, muss wahrscheinlich noch geschrieben werden. mehr

5 Fragen an ... Tanja Hartwig

von Tanja Hartwig

Tanja Hartwig, genannt Harbsmeier, Jahrgang 1967. Tanja studierte Sozialpädagogik in Bielefeld. Ihr politisches Engagement begann bereits im Alter von 13 Jahren in der Friedensbewegung. 1985 folgte der Einstieg bei den Jusos und kurz darauf auch bei der SPD. Schnell übernahm sie die Leitung des Antifa-Arbeitskreises der Jusos in Ostwestfalen-Lippe (OWL), denn dieses Thema liegt ihr bis heute besonders am Herzen. 1993 bis 97 wurde sie zur Vorsitzenden der Jusos OWL gewählt und war nun auch bei den Juso-Linken auf Bundesebene eine gerne gesehene, manchmal etwas unbequeme Genossin ;-), 1994 wurde sie außerdem jüngstes Mitglied im SPD-Bezirksvorstand OWL. Seit 2002 ist Tanja Hartwig Unternehmerin mit ihrer Firma „Effektive Kundenbetreuung“, die im Schwerpunkt Trainings, Beratung und Coaching anbietet, vor allem für Callcenter und Kundenbetreuung. Politisch ist sie in einem Fachverband aktiv. Sie lebt in Köln und wird im April 2009 heiraten.   mehr

Kinderspiel Kapitalismus: Wissen Sie, wo Sie hinwollen?

von Gesa Rünker

Ein Winternachmittag, draußen ist es dunkel. Ich sitze mit 55 KollegInnen bei einem Powerpoint-Vortrag über „das Radio der Zukunft“ und unterdrücke mühsam ein Gähnen. Was die Referentin da zurechtstammelt, kann ich nicht nachvollziehen, ich sehe die Tabellen nicht, weil ich von Geburt an blind bin. Also bin ich eigentlich dran gewöhnt; doch jetzt fühle ich mich behinderter als noch vor zwei Stunden. Meine Bitte um Verbalisierung bleibt erfolglos, und ich schweife ab ...   mehr

Sachverzeichnis

Register 2008