Ausgabe: spw 106

Dritter Weg - Wohin?

Einleitung zum Heftschwerpunkt

Wie löst man konservative oder neoliberale Regierungen in Zeiten neoliberaler Hegemonie ab, wenn allerorts bereits das ,,Ende der Geschichte" oder zumindest das des „sozialdemokratischen Zeitalters" verkündet wird, ein alternatives hegemoniales Projekt in weiter Ferne scheint? So oder ähnlich könnte die zentrale Frage gelautet haben, die sich Polit-Strategen wie Blair und Giddens oder Hombach und Schröder gestellt haben, als sie den ,,Dritten Weg" kreierten. Schaut man sich die politische Landkarte Europas an, könnte man annehmen, daß sie diese Frage zur vollsten Zufriedenheit gelöst haben. Es scheint, als sei die ,,Neue Mitte" gewonnen worden mit dem Wahlkampfversprechen, daß man ,,nicht alles anders, aber vieles besser" machen wolle. Wahlkämpfe sind allenthalben professionalisiert worden, sowohl was die Vermittlung der zentralen Botschaften als auch die Fixierung auf den Spitzenkandidaten anging. Die Medien sind professionell bedient, geradezu benutzt worden, in einer Form, daß sich die Partei des öfteren fragte, wo überhaupt ihre Rolle in der Inszenierung lag.

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