Ausgabe: spw 46

Europhorie '92. Konsequenzen des EU-Binnenmarktes

Einleitung zum Heftschwerpunkt

Die Europhorie angesichts der für 1992 geplanten Einführung des Gemeinsamen Bin­nenmarktes ist parteiübergreifend. Es gibt kaum mehr èin politisches Projekt, das seine Legitimation nicht auch aus dem Gemeinsamen Binnenmarkt und seinen Anfor­derungen ableitet. Diese Europhorie scheint kaum dadurch beeinträchtigt zu werden, daß Analysen der ökonomischen Konsequenzen des Gemeinsamen Binnenmarktes zu­mindest kurzfristig negative Beschäftigungseffekte und eine äußerst ungleiche Vertei­lung der postulierten Wohlfahrtseffekte Voraussagen. Als eine Triebkraft der Euro­phorie kann das Bedürfnis zur Herstellung eines neuen imaginären Wir-Gefühls West­europas ausgemacht werden, das eine wichtige Rolle bei der politischen Durchsetzung von Deregulierung und Modernisierung spielt (vgl. den Beitrag von Bartelheimer/ Wolf). Das vorliegende Heft will zur Analyse vor allem der ökonomischen, aber auch der politischen und ideologischen Konsequenzen des Gemeinsamen Binnenmarktes beitragen.

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Inhalt Heft 46

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