Ausgabe: spw 182
Politik und Ökonomie des Internets
Einleitung zum Heftschwerpunkt
„Wettrüsten für den Krieg im Internet“ titelt die Financial Times Deutschland am 7. Februar und der Leitartikel dazu fragt: Sind jetzt alle Missetaten im Internet bereits ein Kriegsakt in Zeiten des Cyberwars? Stuxnet, der Wurm, der die iranischen Atomanlagen befallen hat, mag in so eine Kategorie passen. Die Jugendlichen, die illegal Musik downloaden, begehen hingegen möglicherweise Straftaten gegen das geistige Eigentum, aber nicht mehr. Wikileaks dagegen hat wohl letztlich einfach der weitestgehenden Interpretation des Free Information Act vorgegriffen, als es tausende von Botschaftskabeln veröffentlichte. Das Medium Internet hat es Wikileaks ermöglicht, dieser Datenmenge habhaft zu werden. Einmal im Internet veröffentlicht, dürfte es zudem nahezu unmöglich sein, diese jemals wieder unter Verschluss zu bringen. Auch die Banker, die mittels digitalen Handelsplätzen komplexe Finanzprodukte über dem Erdball verstreuten, stehen nicht qua Technologienutzung im Fokus von Gerichtsverfahren. In polit-ökonomischer Sicht hat das Internet mit zur Herausbildung des neuen Paradigmas des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus beigetragen. Ohne die Möglichkeiten globaler Vernetzung in Echtzeit wäre eines der bestimmenden Prinzipien – die Ausbeutung von Zeit bei der Spekulation – nicht möglich.
Artikel
von
Björn Böhning, Kai Burmeister, Tim Rohardt, Thilo Scholle
von
Karl-Martin Hentschel
von
Florian Blank, Simone Leiber, Claus Schäfer
von
Lars Klingbeil, Björn Böhning
von
Daniela Kolbe, Daniela Kaya
von
Thilo Scholle, Jan Schwarz
von
Ralf Höschele, Bettina Schulze